Ob in Politik, Wirtschaft oder im privaten Alltag – die Digitalisierung ist in aller Munde. Kaum ein Megatrend hat Unternehmen seit Einzug der Globalisierung in ihre Wertschöpfungsketten mehr beeinflusst. Digitalisierung betrifft nahezu alle Branchen, z.T. auch radikal und verändert neben den Produkten, Geschäftsmodellen und Arbeitsprozessen u.a. auch die Kundenansprüche unser soziales Umfeld und die Art zusammenzuarbeiten. Wirtschaft und Behörden planen oder tätigen bereits massive Investitionen, um sich an die Veränderungen anzupassen und für die Zukunft zu wappnen.
Noch ist es aber ein weiter Weg. So waren z.B. nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Stichtag 30.06.2020 erst 242 Millionen Euro der vorgesehenen fünf Milliarden Euro Fördergeld des Bundes für digitalen Unterricht bewilligt. Tatsächlich abgeflossen sind jedoch erst 15,7 Millionen Euro. Dies entspricht über ein Jahr nach Beginn des Digitalpakts Schule einer Bewilligungsrate von 4,8% und einer tatsächlichen Abflussrate von 0,3%. Ein ähnliches Bild zeichnet auch der aktuelle COVID-19 Business Impact Survey des Beratungsunternehmens Tata Consultancy Services (TCS) für Großunternehmen in Europa, Nordamerika und Asien. Nur ein Bruchteil der 300 befragten Führungskräfte gaben an, dass Ihr Unternehmen über hochautomatisierte Geschäftsprozesse (23%) und Schlüsselpartnerschaften in einem digitalen Ökosystem (21%) verfüge. Beides wesentliche Treiber für digitale Produkte und ein digitales Kundenerlebnis. Konsequenterweise bestätigten auch nur 25% der Befragten, dass ihr Unternehmen ein digitales Ende-zu-Ende Kundenerlebnis bieten könne.
Glaubt man den aktuellen Expertenmeinungen, so beschleunigt die globale COVID-19 Pandemie die Digitalisierungsbestrebungen von Unternehmen und Behörden. So gaben über 90% der im Rahmen der TCS-Studie befragten Führungskräfte an, trotz massiver Umsatzeinbußen die Investitionen in die Digitale Transformation ihrer Unternehmen im Rahmen der Krise aufrechterhalten oder sogar erhöht zu haben. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) attestierte der Pandemie jüngst, dass die zentrale Rolle der Digitalisierung im Rahmen von Notfallmaßnahmen viele Städte dazu gedrängt hat, Smart City-Tools systematisch einzusetzen.
Diese und andere Beispiele zeigen, dass hinsichtlich der Bedeutung der Digitalisierung und damit verbundener Maßnahmen längst ein Umdenken stattgefunden hat. Maßnahmen, wie etwa die Automatisierung von Geschäftsprozessen oder die Digitalisierung des Produktportfolios, welche noch vor wenigen Monaten als „nice to have“ eingestuft und aufgeschoben wurden, werden nun als wesentlich betrachtet. Dass diese Investitionen nun dennoch trotz z.T. mieser Finanzlage bei Wirtschaft und Behörden angegangen werden verdeutlicht, dass das Umdenken nicht nur oberflächlich stattfindet: Klassische Denk- und Verhaltensmuster, nach denen in der aktuellen Situation eher Einsparungsprogramme ‚en vogue‘ wären, werden aufgebrochen.
Umdenken betrifft Unternehmen und Behörden jedoch auch inhaltlich. So war es bei einigen Kunden z.B. noch vor kurzem undenkbar, dass sich Produktions-, Test- und Entwicklungsumgebungen eine einzelne physische Infrastruktur teilen oder Daten das eigene Rechenzentrum verlassen. Heute denkt man offen über den Einsatz von aktuellen Infrastructure-, Plattform oder Software-As-A-Service Produkten aus der Cloud nach. Automobilhersteller und -Zulieferer, bislang klassische Vertreter der fertigenden Industrie, definieren und differenzieren sich plötzlich über Software, stellen Heerscharen von Softwareentwicklern ein und etablieren Kooperationen mit ihren traditionell schärfsten Konkurrenten. Telekommunikationsunternehmen, die sich über Jahre nahezu ausschließlich über die Qualität ihrer Mobilfunk- und Festnetzinfrastrukturen definierten, entdecken plötzlich Geschäftsmodelle mit Partnern, bieten ihren Kunden ein mobiles Music Streaming Erlebnis an, etablieren sich als TV-Anbieter und Medienproduzenten. Das Umdenken erfolgt auf allen Ebenen von Unternehmen und Behörden, vom IT-Betrieb, über das Portfolio bis hin zur Unternehmensstrategie – und erweitert die über Jahre selbst gesteckten Horizonte.
Die Chancen sind vielfältig und reichen von der Erschließung neuer Umsatzströme und Märkte, über die Verbesserung der Unternehmensposition und -Agilität sowie einer Verbesserung des Mitarbeiter- und Kundenerlebnisses bis hin zu eher traditionellen Faktoren wie Standardisierung, die Optimierung der operativen Exzellenz und Verbesserung der eigenen Unternehmenseffizienz.
Häufig ist es jedoch gar nicht so einfach, aus den alt-eingefahrenen Denkmustern auszubrechen. Als Beratungsunternehmen unterstützen wir unsere Kunden bei diesem Umdenkprozess, strukturieren ihn, setzen wesentliche Denkimpulse und treiben ihn steuernd wie inhaltlich. Wir treten hierbei nicht nur unterstützend als Experten für Einzelthemen in der Management- und Technologieberatung auf, sondern übernehmen durch unser interdisziplinäres Verständnis und Beratungsportfolio auch übergreifend die Rolle als Mediator zwischen verschiedenen, inhaltlichen Welten und z.T. Organisationsbereichen unserer Kunden. Auf diese Weise haben wir das Privileg, die digitale Transformation unserer Kunden in zentraler Rolle mitgestalten zu dürfen.
Die Welt ist im digitalen Aufbruch – trotz oder gerade durch Corona. Wir unterstützen Sie gerne im Zuge Ihrer individuellen Digitalen Transformation. Sprechen Sie uns an.
Bornheimer Str. 127
53119 Bonn
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